Der KKÖ ist die erste Katzenorganisation
Österreichs, die bereits Katzen registrierte, als die heutigen Perser noch
Angorakatzen genannt wurden, und besitzt eines der ältesten durchgehenden
Zuchtbücher Europas, das selbst den zweiten Weltkrieg unbeschadet
überstanden hat. Die Gründung des Klubs fand am 16.Dezember 1925 statt, registriert wurde der
Klub 1926 unter dem klingenden Namen: "Erster und einziger Verein zur
Förderung für Katzenzucht und Katzenschutz in Österreich und berechtigt als
alleiniger zur Führung eines Zuchtbuches".
Nun, der einzige Verein in Österreich ist der KKÖ nicht geblieben, doch hat
der Klub neben dem Weltkrieg auch die verschiedensten Spaltungstendenzen
überstanden und ist heute der größte Katzenklub Österreichs. |
Die 5. Internationale Katzenausstellung am 7./8.Juni 1930 in Wien stand
unter dem Ehrenschutz der Freifrau Maria von Popper-Podhragy, besser bekannt
unter ihrem Künstlernamen Maria Jeritza, einer der berühmtesten
Opernsängerinnen. Einen Bruch in der unabhängigen Tätigkeit des Klubs brachte das Jahr 1938,
als der Verein am 20.August in den "Reichsverband der Kleintierzüchter"
zwangseingegliedert wurde. Doch bereits am 18.Dezember 1947 konnte der
Verein unter seinem heutigen Namen "Klub der Katzenfreunde Österreichs KKÖ"
wieder seine unabhängige Tätigkeit aufnehmen. |
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Die erste Nachkriegsausstellung wurde 1950 im Gebäude der Wiener Börse
veranstaltet. Der Präsident des Vereins war zu dieser Zeit der
Nobelpreisträger und Verhaltensforscher Konrad Lorenz, der vielen bekannt
ist durch seine Forschungsprojekte über die Graugänse.
Am 24.April 1959, anlässlich der 8. Generalversammlung in Turin der zehn
Jahre zuvor gegründeten Fédération Internationale Féline FIFe trat der
Verein als erster Klub Österreichs der FIFe bei. |
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Von 1975 bis 1980 war kein geringerer als Kammerschauspieler Richard Eybner
Präsident des KKÖ.
Danach wurde es still um den KKÖ, der sich damals das
Motto "Rassekatzen helfen armen Katzen" auf die Fahnen geschrieben hatte.
Mit dem Jahr 1990 jedoch begann erneut der Aufschwung des Klubs, der heute
die größten Katzenausstellungen Österreichs organisiert und sich wieder auf
seine ursprüngliche Aufgabe, unter der der Klub vor dem Weltkrieg
registriert wurde, nämlich der "Förderung für Katzenzucht" besonnen hatte.
So war der KKÖ der erste Klub Österreichs, bei dem Ocicats registriert
wurden und gezüchtet werden. Ebenso war der KKÖ der erste Klub Österreichs,
bei dem Ragdolls gezüchtet werden. Auch war der KKÖ der erste Klub
Österreichs, bei dem Colourpoint Briten und Bengals
gezüchtet werden. Und die jüngste Neuerwerbung des Klubs sind die
American Curls, die der KKÖ als erster Verein
Österreichs registrierte. |
Die heutigen Zuchtrichtlinien des Klubs sind sehr liberal, da der Vorstand
davon überzeugt ist, dass seine Mitglieder mit großem Verantwortungsgefühl
gegenüber den Katzen züchten. Beratung und Förderung seiner Züchter zählen
heute zu einer der wichtigsten Aufgaben des KKÖ. Nicht Restriktionen und
Sanktionen gegenüber seinen Züchtern dienen dem Wohl der Katzen, nur gesunde
und vitale Katzen zu züchten, sondern Aufgeschlossenheit für Neues und
Ernst-Nehmen der Anliegen und Sorgen der Züchter garantieren den Erfolg der
Züchter des KKÖ, dessen Katzen sich international sehen lassen können. Das
Motto "Rassekatzen helfen armen Katzen" wurde wieder auf seinen Ursprung
zurückgebracht und den geänderten heutigen Umständen angepasst, indem der
Klub nicht Geld in einen anonymen Topf spendet, um so zur
Gewissensberuhigung beizutragen, sondern Patenschaften für Katzen übernimmt
und so für den Unterhalt und das Wohlergehen seiner Patenkinder sorgt. Ein ernstzunehmendes Problem, mit dem sich der Klub heute konfrontiert
sieht, sind die aus den ehemaligen Ostblockstaaten importierten Katzen, die
in Tierhandlungen oder auf Parkplätzen vor großen Einkaufszentren verkauft
werden. So manche Mitglieder haben Unsummen an Tierarztkosten ausgegeben, um
die oft mit 6-8 Wochen verkauften Kätzchen wieder auf den Damm zu bringen.
Doch auch hier helfen weder Gebote noch Verbote, denn die Leidtragenden sind
dabei nur die unschuldigen Kätzchen, sondern Aufklärung und Beratung sind
gefordert, Katzen nur von Züchtern zu erwerben. Dieser Weg, den der KKÖ hier
eingeschlagen hat, durch Aufklärung, Information und Bewusstseinsbildung zu
wirken, dass Katzen beim Züchter gekauft in der Regel gesünder und vitaler
sind als Katzen in Tierhandlungen, ist sicher nicht so spektakulär, und der
Erfolg stellt sich auch nicht gleich publikumswirksam ein, doch ist er auf
lange Sicht der eher zielführende Weg, denn wo die Nachfrage sinkt, sinken
auch die Angebote. |
Ein weiterer Schwerpunkt des Vereins heute sind seine Internationalen
Ausstellungen. Der Klub veranstaltet 6-8 Internationale Ausstellungen an 3-4
Wochenenden pro
Jahr, wobei auch hier der Schwerpunkt auf Qualität, angenehme und
freundschaftliche Atmosphäre für Katzen und Aussteller gelegt wird, trotz
der oft großen Konkurrenz werden Fairness und sportlicher Wettkampf groß
geschrieben. |
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Daher war es selbstverständlich, dass die 70-Jahre-Jubiläumsausstellung am
2./3. März 1996 in einer der schönsten Hallen, im Design Center in Linz
stattfand. Mit mehr als 650 ausgestellten Katzen konnte das Jubiläum würdig
gefeiert werden.
Auch unser 75-Jahre Jubiläum wurde mit einer
Ausstellung in Bad Ischl, der Stadt Kaiser Franz Josephs I. und des
Operettenkomponisten Franz Lehár, am 24./25.11.2001
gefeiert, und fand seinen krönenden Abschluss mit einem Dinner in der
weltberühmten K&K Hofkonditorei "Zauner", die eigens für unseren Verein eine
Jubiläumstorte komponiert hatte. |
Villa des Operettenkomponisten Franz Lehár |
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