Die Somali
ist das langhaarige Gegenstück zur
Abessinier.
Sie ist eine sehr elegante und wegen ihres getickten, seidigen und langen
Felles eine sehr attraktive Katze.
Sie ist mittelgroß. Der Körper bildet zusammen mit den Beinen mehr oder
weniger ein Quadrat. Der Körper ist sehr muskulös mit sehnigen schlanken
Beinen.
Die Form des Kopfes bildet einen kurzen, modifizierten Keil, bei dem alle
Kanten und Kurven weich und sanft geformt sind.
Was bedeutet das ?
Betrachtet man den Kopf von vorne oder im Profil, dann soll man keine
geraden Kanten oder flache Stellen sehen. Die Stirn ist sanft gerundet, die
Schnauze ist sanft gerundet, d.h. der Kopf wirkt nicht spitz.
Betrachtet man den Kopf von der Seite, so ist er ziemlich kurz, die Nase ist
sanft gebogen, und das Profil ist nicht gerade.
Die Ohren sind relativ groß und weit am Ansatz. Von der Seite gesehen,
neigen sich die Ohren leicht nach vorne, was im Englischen "pricked" genannt
wird, und was der Katze diesen gewissen aufmerksamen Ausdruck verleiht. Auf
den Spitzen der Ohren befinden sich Haarpinsel.
Die Augen sind groß und mandelförmig, sie glitzern extrem, man wird von
diesem Blick förmlich in Bann gezogen.
Der Schwanz ist eher lang mit einer gerundeten Spitze, d.h. der Schwanz
läuft nicht so spitz wie bei den Siamesen zusammen. Er ist wegen seines
langen Haares buschig und sieht aus wie der Schwanz eines Fuchses. |
Der Standard der Somali ist derselbe wie der der Abessinier,
mit Ausnahme, dass die Somali ein langes Fell hat.
Somalis haben dieselben Farben wie Abessinier:
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Der charakteristischste und wichtigste Teil der Somali
ist ihr Fell, das bei den nicht silbernen Farben eine leuchtende Grundfarbe
besitzt und bei dem jedes einzelne Haar auf der Oberseite der Katze getickt
ist, d.h. jedes einzelne Haar besitzt mehrere Bänder, die alternierend in
der Grundfarbe und in der dunkleren Farbe des Tickings gefärbt sind, die
Haarspitzen sind ebenfalls in der dunkleren Farbe des Tickings gefärbt.
Genau dieses Ticking des Felles verleiht diesen Eindruck einer Wildfarbe,
wie man sie z.B. bei Hasen oder Rehen sehen kann.
Die Unterseite des Körpers (Brust, Bauch, Innenseite der Beine) besitzt
keinerlei Ticking. |
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Im Gesicht sieht man, dass die Somali eine
Tabby-Katze ist (Ticked Tabby genannt), im Gesicht sieht man die typische
Tabbyzeichnung, wie das "M" auf der Stirn und die Augenringe. Auf allen
übrigen Körperteilen, wie am Hals, den Flanken, auf den Beinen oder am
Schwanz sind jedoch keinerlei Streifen oder Ringe erlaubt. Es ist äußerst
schwierig, dass Somalis ein einheitlich geticktes Fell besitzen, wo die
Flanken keine dunklen Farbflecken zeigen.
Farbe und Ticking entwickeln sich sehr langsam. Bei Jungtieren kann man noch
oft ein dunkleres Fell mit einem grauen Unterfell finden, was verschwindet,
sobald die Jungtiere heranwachsen.
Die beste Stelle, an der man die Farbe des Tickings klar sehen kann, ist die
Schwanzspitze, die einfärbig ist. |
Die Haare sind ziemlich fein und dünn, das Fell ist dicht und greift sich
weich an.
Die Somali hat lange seidige Haare. Im Winter besitzt die Somali eine
Halskrause und so genannte Nickerbockerhosen. Wenn man die Rückseite der
Hinterbeine ansieht, sehen sie aus, als ob sie in Nickerbockerhosen
gekleidet wären, weil die Haare hier besonders lang sind. |
GIC Sanddrop's Christina, Somali
wildfarben
Marit Sollid
Bei den wildfarbenen Somali ist die Grundfarbe in
einem auffallenden Orange gefärbt, die Haare sind mit einem dunklen
Sealbraun getickt (Seal ist eine Farbe wie Bitterschokolade, ein extrem
dunkles Braun). Es ist nicht erlaubt, dass die Unterwolle grau ist, sonst
würde die Farbe tot und kalt wirken, was unerwünscht ist. Auf diesem Bild
kann man die Nickerbockerhosen an den Hinterbeinen sehr gut sehen.
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Dushara Dawning Trace of Frost, Somali
schwarz
silber
Teresa Guldager
Bei der schwarzsilbernen Somali ist die
Grundfarbe silberweiß, die Haare sind schwarz getickt.
Die Brust, der Bauch, die Innenseite der Beine sind silberweiß und zeigen
keinerlei Ticking oder dunklere Flecken. Es ist äußerst schwierig,
schwarzsilberne Somalis ohne gelben Ton im Fell zu züchten.
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Somali blau
Christiane & Robert Vielvoye
Bei den blauen Somali ist die Grundfarbe blaugrau
mit einer beigefarbenen Basis, die Haare sind dunkelblau getickt.
Die Brust, der Bauch, die Innenseite der Beine sind beigefarben (creme) gefärbt und
zeigen keinerlei Ticking. |
Somali fawn silber
Christiane & Robert Vielvoye
Bei der fawn silbernen Somali ist die Grundfarbe
silberweiß, die Haare sind beige getickt. Die Brust, der Bauch, die
Innenseite der Beine sind silberweiß. Fawn Silber ist eine sehr seltene und
schwer zu züchtende Farbe. |
Somali sorrel silber
Christiane & Robert Vielvoye
Bei der sorrel silbernen Somali ist die Grundfarbe
silberweiß, getickt mit rötlicher schokoladefarbener Farbe (die Katze sieht
aus, als ob jemand Zimt über ihr Fell gestreut hätte).
Die Brust, der Bauch, die Innenseite der Beine sind silberweiß und zeigen
keinerlei Ticking oder dunklere Flecken.
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Ursprung
Die Anerkennung dieser Rasse war mit einigen Schwierigkeiten verbunden,
weil einige Abessinierzüchter dachten, dass hier einige Kreuzungen mit
Langhaarkatzen geschehen waren.
Tatsächlich jedoch tragen einige Abessinierlinien das rezessive Langhaar-Gen
seit etlichen Generationen, die wahrscheinlich bis in die 30-ger Jahre
zurückreichen, als etliche Abessinier, die keinen Stammbaum besaßen, in
England registriert wurden. Anfänglich hatten etliche Züchter diesen Umstand
ignoriert und die langhaarigen Katzen kastrieren lassen, während andere
Züchter diese Rasse als sehr attraktiv empfanden.
In den frühen 60-ger Jahren wurde von nordamerikanischen Züchtern ein
Zuchtprogramm entwickelt, um die langhaarigen Abessinier unter dem Namen der
Somali zu züchten (Achtung: Der Name der Rasse hat nicht mit Somalia zu tun). 1977
wurden die ersten Somali aus den USA nach Deutschland in Europa exportiert.
Australische Züchter und neuseeländische Züchter versuchten unabhängig
davon, die Somali als eigenständige Rasse zu etablieren, indem sie aus
England importierte Abessinierlinien zur Zucht verwendeten. Tatsächlich
wurden Somalis in Australien 1965 ausgestellt.
Da Langhaar rezessiv ist, sind Somalis reinerbige Katzen. Wenn man Somali
mit Abessinier kreuzt, haben die kurzhaarigen Nachkommen die Tendenz, ein
plüschigeres Fell als die normalen Abessinier zu entwickeln. In Nordamerika
werden kurzhaarige Nachkommen, die aus einer Kreuzung zwischen Somalis und
Abessinier stammen, als Somalis registriert, obwohl sie genetisch identisch
mit den Abessiniern sind. |
Temperament
Die Somali ist extrem sanft und personenbezogen. Sie geben sehr gute
Kompagnons ab, und sind keine außerordentlich "sprechenden" Katzen. Sie sind
an ihrer Umgebung sehr interessiert, was ihnen einen ganz speziellen
Ausdruck in ihrer glitzernden und leuchtenden Augen gibt. Nichts ist zu
klein, nichts zu groß, um nicht die Aufmerksamkeit ihrer Abenteuerlust und
ihres Forscherdranges zu erregen.
Sie lieben es zu klettern, sie zerbrechen jedoch ganz selten Dinge oder
bringen sie ganz selten in Unordnung, auch dann nicht, wenn sie wie ein
Slalomläufer zwischen den Gegenständen balancieren.
Diese Rasse scheint die Fähigkeit zu besitzen, Gedanken und Wünsche ihre
Lieblingspersonen von ihrer Stirn ablesen zu können. |
Pflege
Somalis haben ein ziemlich feines und sehr seidiges Fell, das nicht sehr
viel Unterwolle besitzt. Ihr Fell hat keinerlei Tendenz, sich zu verfilzen
oder Knoten zu haben. Da die Somali eine Langhaarkatze ist, sollte sie
regelmäßig gebürstet und gekämmt werden - generell müssen Langhaarkatzen
regelmäßig gebürstet und gekämmt werden. Von Zeit zu Zeit ist ein Bad mit
einem milden Baby-Shampoo sehr gut für das Fell. |